
GEWICHT: 66 kg
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Ich hielt Emma Bovary für ein verkitschtes Flittchen. Das war früher. Ich entzog ihr die Würde. Ein Bauernmädchen, da kann es nicht angehen, dass sie Illusionen hat und dem Gift der Sentimentalitäten zugeneigt ist.
Mitleid mit ihr? Keine Spur. Aber auch Ibsen hatte ich nicht verstanden. Nicht verstanden, dass es nicht darum geht, ans rettende Ufer der Lebenswahrheit sich zu flüchten und alles wäre gut. Ich hatte Ibsens erbarmungslosen Blick auf die Bourgeoisie interpretiert als eine Zustandsbeschreibung, deren Hölle man entfliehen könne. Seine Tragödien jedoch beweisen nur, dass es aus dem Hamsterrad der verrottenden bürgerlichen Klasse keinen Ausweg gibt.
Es sei denn zum Preis des eigenen Lebens. Ihr Ende befreite mich von meinen eigenen Sentimentalitäten und setzte doch nur neue frei. Ich erfand meine eigene gesellschaftliche Klasse, die der individuellen Disparatheit und der Differenz. Anders sein als alle anderen.
Im stillen Kämmerlein gebrautes Lebenselixier als Reflex. Wir alle sind Emma Bovary. Natürlich lag in Emmas Tun und Sehnen keine Freiheit. Aber verdammt, sie hat es immerhin gewagt. Und sich mutig und getrieben der materialistischen und opportunistischen Verblendung in die Arme geworfen, als das Opfer just jener Klasse, der sie ironischerweise durch ihre Heirat beigetreten war und die sie am Ende vernichtet, ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen.
Erst später habe ich Ibsen und Flaubert als Vertreter eines literarischen Humanismus begreifen können. Manchmal wünsche ich mir, Don Quixote erschiene mir im Traum und verriete mir, wie er es angestellt hat, gegen Windmühlen zu kämpfen, ohne daran zu zerbrechen.